ICH & MEHR

Termin beim Arbeitsamt.

Sehr geehrte Frau XXX,

bitte kommen Sie am 12.08.2009 um 11:15 Uhr in die/das XXX (es folgen die Adresse des Arbeitsamtes und das Zimmer).

Ich möchte mit Ihnen über Ihr Bewerberangebot bzw. Ihre berufliche Situation sprechen.

Bitte bringen Sie noch zusätzlich folgende Unterlagen zu diesem Termin mit:
- Bewerbungsunterlagen
- Lebenslauf
- Kopie des letzten Zeugnisses

(Es folgt eine Seite mit Belehrungen, was passiert, wenn der Einladung nicht nachgekommen wird.)

Nun... ich werde zwar trotz Krankschreibung hingehen. Aber.
Die Bewerbungsunterlagen können die sich sonstwohin stecken. Mittlerweile brauchen die doch für meine mitgebrachten Unterlagen schon einen extra Schrank!!!
Der Lebenslauf gehört für mich sowieso zu den Bewerbungsunterlagen, davon mal ganz abgesehen.

Über den Satz mit dem Bewerberangebot bzw. berufliche Situation habe ich am meisten gelacht. Die wissen doch ganz genau, was los ist. Aber bitte... nun geh ich halt hin und erzähle es nochmal.
Ich kann ja gerne Quote bringen und mich bewerben. Aber kurz vor dem Dialysebeginn kann ich absolut nicht wissen, wie es weitergeht. Schlägt sie gut an? Verläuft alles ohne Komplikationen? Wie schnell bin ich wieder fit? Hellsehen kann ich nicht - aber ich befürchte, die guten Leute vom Amt hätten das gerne.
Nun ja... was ich zu berichten habe, dürfte die nicht grade erfreuen.

Nun habe ich noch eine Woche Zeit bis zur Dialyse.

Das Bad ist bereits gründlich geputzt.

Mein Schatzi hat vor einiger Zeit das Bad etwas aufgemöbelt, weil es mit seinen einfachweißen Fliesen ziemlich langweilig aussah.
Nun gibt es einiges zum Gucken, z.B. das hier:



und das hier:



Kurz vor dem Urlaub haben wir noch geschafft, ein Brett zu besorgen (gibt es als Einlegeboden für Schränke zu kaufen), das quer über die Badewanne gelegt werden kann und mir als Ablagetisch für meine tausend Kleinigkeiten für die Dialyse dienen soll. Freilich mit einer kleinen Leiste an der Unterkante versehen, damit es nicht runterrutschen kann.

Heute haben wir nun auch das Türschutzgitter angebracht, damit sich die Tiere daran gewöhnen können. Sie dürfen nun nicht mehr ins Bad, da wir dort kein Fenster drin haben und sich die Keime der Tiere nicht darin tummeln sollen.



Nun steht noch eine wichtige "Operation" an, denn es gibt einen Zuluftkanal im Badezimmer, der zwar ständig für (Frisch-)Luftzufuhr sorgt, aber auch eine Menge Schmutzteilchen mitbringt, wie man nach einiger Zeit an dem Gitter vor dem Kanal sehen kann. Hier werden wir das Gitter abschrauben und einen zerschnittenen Mundschutz dahinterklemmen, um die Staubteilchen abzuhalten. Ich will schließlich nicht, dass die Dinger vielleicht über meinen Schlauch in den Bauchraum gelangen und dort eine Entzündung auslösen!

Ob wir es noch schaffen, in dieser Woche das Aquarium wenigstens bei Ebay einzustellen, wennschon nicht zu verkaufen? Mal sehen. Notfalls lagern wir die Utensilien erstmal irgendwo, aber fest steht: Das Aquarium muss weichen, sonst haben wir ein Platzproblem.

Hatte ich anfangs noch befürchtet, nicht wirklich "abschalten" zu können, waren diese Bedenken absolut unbegründet.
Noch am Anreisetag wurde kurz nach dem Zeltaufbau (schöner Stellplatz unter 2 Bäumen) ein kurzer Ausflug nach Köln unternommen. Ich bestand auf einer Stadtbahnfahrt ins Zentrum, weil es einfach unvergleichlich ist, aus dem U-Bahn-Aufgang zu steigen und direkt den Dom vor sich in die Höhe ragen zu sehen. Butzman blieb denn auch wie angewurzelt stehen: "Wow, ist der groooß!"

Am zweiten Tag ging es nach Duisburg, zuerst in den Landschaftspark, wo wir eine stillgelegte, erhaltene Eisenindustrieanlage bewundern konnten. Sogar auf den Hochofen konnte man steigen, aber ich musste nach einem Drittel vor der Höhe kapitulieren (Angst - Gitterstufen). Was man sonst nur von Fotos kennt und vielleicht in der Schule mal erzählt bekommen hat, kann man hier im Original sehen - sehr beeindruckend!
Danach haben wir noch die Innenstadt von Duisburg unsicher gemacht (mit Currywurst mit Pommes), sind zum Hafen gefahren und durch den Matena-Tunnel (Schimanski lässt grüßen).

Am dritten Tag fuhren wir nach Essen, um die Zeche Zollverein (Weltkulturerbe) zu besichtigen. Hier gab es leider keinerlei Erklärungen, WAS wir alles vor die Linse bekamen, aber allein die Weitläufigkeit des riesigen Geländes und die wie Adern verschlungenen Rohre und Leitungen... wie kann ein Mensch sowas entwerfen, bauen und dann funktioniert es auch noch???
Interessantes Detail: das Restaurant-Café vor Ort mitsamt einem Freibad. Mitten zwischen all den eben erwähnten Rohren.
Im Anschluss fuhren wir weiter nach Hattingen. Hier hat uns die superschöne Landschaft schwer beeindruckt. Wer denkt, dass der Ruhrpott trist und grau ist, hat sich ganz dolle geirrt - so viel Grün und Wald gibt's hier bei uns in der Pfalz nicht! Angesehen haben wir uns die Henrichshütte, ein Museum, das ebenfalls einen Hochofen zu bieten hatte, aber anhand der Wegweiser, Beschilderung und Informationstafeln (sowie für Kinder kleine Modelle zum Ausprobieren) den Weg des Eisenerzes im Berg bis hin zum fertigen Gussstück demonstrierte. Für mich war das die interessanteste Station, weil hier viele Fragen der beiden vorigen Locations beantwortet wurden. Den Besuch ganz oben auf dem Hochofen hab ich mal weggelassen (es ging ein Fahrstuhl hoch, aus dem wäre ich eh nicht ausgestiegen).
Abends bekam Schatzi die obligatorische Schimi-Currywurst und ich durfte in Köln ein kühles Kölsch genießen - meine Güte, danach hätte ich nur noch kichern können!

Tag 4 lag fernab jeglicher Industrie und spielte sich in Köln ab. Einkaufsbummel, Atmosphäre genießen, sich wohl fühlen, Dom besuchen, Panorama von der anderen Rheinseite aus genießen, kleiner Stadtrundgang durch lauter kleine Gässchen mit lauter kleinen Straßenkneipen, Leute gucken, Straßenkünstler bewundern... Ähm... für viel mehr war leider keine Zeit an nur einem Tag!

Tja, gerne hätten wir noch einen Tag drangehängt, aber dann waren schon wieder Gewitter in Köln angesagt und wie ich erfahren durfte, hat es auch heute noch den ganzen Tag geregnet. Morgen muss Schatzi wieder arbeiten und wir hätten das Zelt nicht mehr trocken gekriegt. Also hat uns die Vernunft wieder nach Hause getrieben.

Fazit: Industrie ist nicht immer langweilig. Das Ruhrgebiet ist sehr schön. Zelten ist nicht schlimm. Engländer sind wirklich unangenehme Urlaubsgäste. Das Zelt stand verkehrtrum. Köln ist etwas ganz Besonderes. Die Rheinländer sind sehr viel gelassener als z.B. die Pfälzer. Wir hatten die schönste Woche vom Wetter her, die es in diesem Sommer gab. Wir haben uns lieb.

Und wir waren voll fußlahm, eh! Ich hab keinen Schimmer, wie viele Kilometer wir zurückgelegt haben in den 3 Tagen! Aber... all meine körperlichen Beschwerden wie Atemnot, ständige Müdigkeit, schmerzhafter Juckreiz usw. waren und sind wie weggeblasen! Was für ein herrlicher "Urlaub"... Davon werde ich noch gaaanz lange zehren!!!

Urlaub wegen Dauerregens in Köln auf morgen verschoben. Grund: Riesige Unlust auf Zeltaufbau im Regen.

Für unseren Zelturlaub in Köln soll es nun doch noch einigermaßen schönes Wetter geben. Hört sich so an, als könnten wir schwitzen... Ich bin nicht böse, neinneinnein... und Regen am Aufbautag, tststs... solange es kein Gewitterguss ist...

Ich freue mich auf eine Woche totaler Entspannung - wir können es beide brauchen! Nochmal so richtig durchatmen, bevor uns der Ernst des Lebens einholen wird. Kraft tanken und gute Laune - hurra!!!

Ach ja. Ich hab eine Einladung vom Arbeitsamt bekommen. Ich soll meine kompletten Bewerbungsunterlagen mitbringen und die wollen mit mir über meine berufliche Zukunft reden. Ich hab noch nie sooo schallend über eine derartige Einladung gelacht. Der Termin ist am 12.08. und am 17.08. gehe ich ins Krankenhaus.
Meine berufliche Zukunft? Hahaha... Ich kümmer mich erstmal um meine Dialysezukunft. Der Rest kommt später. Und das werde ich dem Herrn vom Amt auch genauso mitteilen.

Da habe ich mir Gedanken gemacht, wie ich jemandem beibringe, was derjenige vielleicht absolut nicht will. Und als ich ihm umständlich erklärt habe, was ich denke, was er absolut nicht will, und ob er das nicht doch ermöglichen könnte, sagt er einfach: "Okay!"
Mensch... wofür hab ich mir so den Kopf zerbrochen?!

Außerdem bin ich in der letzten Zeit Psycho-Abladestelle, aber momentan hab ich die Kraft, in dieser Hinsicht viel entgegennehmen zu können - ich hab nämlich selber grad nichts, was ich meinerseits irgendwo abladen müsste.
Da geht es um gebrochene Herzen, um Herzen, die nicht gebrochen werden wollen, um Herzen, die unwissentlich andere Herzen gebrochen haben, um Herzen, die gerne andere Herzen erobern wollen und um Herzen, die sich einfach zu viel erhofft haben und nun enttäuscht sind.
Kommt alle zu mir - ich hab grad Routine darin! Und solange es nicht meine eigenen Probläääme sind...

Bei meinem Dauerspiel "Die Stämme" (ich spiele in Welt 40, falls das hier irgendwer wissen will) habe ich auch ein kleines Probläääm gehabt. Ich wusste nicht mehr weiter. Langsam ließ auch die Lust nach... Klar, wenn es keine wirkliche Entwicklung gibt. Aber heute... ich bekam eine PN, in der stand, dass ein anderer Spieler gerne mit mir fusionieren würde (also wir spielen zu zweit einen Spieler). DAS klingt doch mal wirklich interessant - das Probläääm scheint gelöst (zumal dann jemand da wäre, der in meiner Abwesenheit während des Krankenhausaufenthaltes weiterspielen kann - nächstes Probläääm gelöst)!

Achso... dass das keine wirklichen "Probläääme" sind, weiß ich schon. Dieser Beitrag ist eine kleine Hommage an meinen Vater, der aus jeder kleinen Fliege ein riesiges, fürchterlich sächsisch breitgezogenes "Probläääm" macht!

...kann man die Temperaturen aushalten. Ich glaube, ich werde Tag und Nacht mal eben umtauschen...

...geht's los!

Vorhin bummle ich so durch ein großes Gartengeschäft, weil die Zeit der Stiefmütterchen jetzt wirklich vorbei ist und meine Balkonkästen zwar den Ansprüchen einiger Nachbarn, aber nicht mehr meinen eigenen genügen.

Auf einmal kommt ein Lied im hauseigenen Bedudelungskanal, das für mich eine bestimmte Bedeutung hat. Ich denke: "Wow, dass die DAS mal spielen..."
Danach kommt ein Lied, das NOCH seltener gespielt wird und für mich eine NOCH bestimmtere Bedeutung hat. Im selben Zusammenhang wie beim ersten Titel. Ich denke: "Nee. Das kann kein Zufall sein. Ich muss nach Hause. Irgendwas ruft mich."

Als ich zu Hause ankomme, wird mir mitgeteilt, dass der Chef der Apotheke, bei der ich vor dem Gartengeschäftsbummel war, zu mir nach Hause gekommen war, weil eine (neue) Mitarbeiterin mir ein falsches Medikament mitgegeben hat (Die Dosierung war verschlüsselt und 5x so hoch, also gefährlich). Klar bin ich gleich nochmal zur Apotheke gedüst und der Chef dort war sooo froh und hat sich tausendmal entschuldigt... War mir aber alles egal. Denn: Zufall oder nicht... Manchmal ist es wirklich seltsam!

Jaaa!!!
Da stardustnellie mir zuvorgekommen ist und hier bereits beschrieben hat, wie unser "Urlaub" war, spare ich mir das!

Ich weiß nur: Köln hat immer eine sagenhafte Wirkung auf mich. Am ersten Tag konnte ich noch nicht so runterkommen, aber ab dem Aufwachen am zweiten Tag fiel einfach alles von mir ab, ich war nur DA und glücklich. Habe mich sogar beschwert, eine alte Couchpotatoe zu sein und nix mehr draufzuhaben, weil mich das Treppensteigen so angestrengt hat und ich vom Zeltaufbau die ganze Zeit Muskelkater hatte. Dass ich eigentlich schwer krank bin, fiel mir erst Stunden später ein... Ich hatte meine Krankheit total vergessen!!!

Ich habe die Tage total genossen, aufgetankt für alles, was noch kommen mag. Irgendwann ziehe ich um... vielleicht nicht direkt nach Köln, ich will mir diese Besonderheit nicht durch Alltag kaputt machen. Aber irgendwo dort in die Gegend, dass ich hinkann, wenn ich das Bedürfnis danach habe.

Danke übrigens für die guten Wünsche... bis auf's Wetter hat alles geklappt! Und wäre es NUR die Kälte gewesen - ich hätte ausgeharrt! Und wäre es NUR der Regen gewesen - ich wäre dort geblieben! Aber beides zusammen, in meinem Zustand... das war mir dann doch zu riskant.

@Blitzi & Co: An eurer Zusammenarbeit mit Petra müsst ihr noch arbeiten!